Meisterstipendiaten berichten ... Durch das Praktikum zum passenden Beruf

Ein Studium kam für Mike Schönenberg nach dem Abitur nicht infrage. Stattdessen absolvierte er mehrere Praktika und entdeckte so seine Leidenschaft für elektrische Maschinen. Als Meister leitet er nun bereits die Werkstatt seines Ausbildungsbetriebs.

Was ihn dabei am meisten begeistert und wie er die Zukunft des Elektromaschinenbaus sieht, erfahrt ihr im Interview.

Was magst du besonders an der Elektrotechnik?

An der Elektrotechnik mag ich besonders, dass dieser Bereich sehr flexibel und abwechslungsreich ist. Jeden Tag wird man mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die es zu lösen gilt.

Hat es dich schon als Kind fasziniert, wie Maschinen funktionieren? Wie kam es dazu, dass du das Ausbildungsfeld „Maschinen und Antriebstechnik“ gewählt hast?

Ich kann nicht unbedingt sagen, dass ich mich schon von Beginn an für dieses Feld interessiert habe. Es war eher Zufall, dass ich in diesen Bereich der Elektrotechnik „rein gestolpert“ bin. Nachdem ich mein Abitur erfolgreich abgeschlossen hatte, überlegte ich, was ich danach machen könnte. Nur eine Sache war mir zu diesem Zeitpunkt klar: Ich wollte nicht studieren.

Da ich ein eher praktisch veranlagter Mensch mit handwerklichem Geschick bin, entschied ich mich für eine Ausbildung im Handwerk und absolvierte verschiedene Praktika. Dabei stieß ich auf den Handwerksbetrieb im Nachbarort, der auf die Reparatur von elektrischen Maschinen spezialisiert ist, und schloss nach dem Praktikum dort eine Ausbildung an. Schnell freundete ich mich mit diesem Bereich der Maschinen und Antriebstechnik an und entwickelte dahingehend eine Leidenschaft.

Was mich besonders fasziniert, ist die Funktionsweise der Maschinen in Verbindung mit den eigenen Fähigkeiten, diese wieder voll und ganz instand zu setzen. Es ist jedes Mal ein Erfolgserlebnis, am Ende des Tages die fertigen Maschinen im Prüffeld laufen zu sehen.

Warum hast dich für die Weiterbildung zum Meister entschieden anstatt beispielsweise für ein Studium?

Ich habe mich für die Weiterbildung zum Meister entschieden, da dies für mich die beste Weiterbildungsmöglichkeit darstellte. Ein Studium, das hauptsächlich theoretische Aspekte beinhaltet, kam für mich nicht in Frage.

Aktuelle Trends im Bereich „Maschinen und Antriebstechnik“, die deiner Meinung nach besonders spannend sind und uns in Zukunft stärker begleiten werden?

Ich denke, wir leben generell in einem Zeitalter, in dem das gesamte Elektrohandwerk gefragt ist. In Zeiten der Digitalisierung und in Hinblick auf die Energiekrise ist sicherlich jeder Elektroberuf mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die es zu bewältigen gilt. Als Elektromaschinenbauer denke ich vor allem an den schon etwas länger andauernden Trend hinsichtlich neuer Antriebssysteme, effizientere Maschinen und die damit einhergehende immer flächendeckendere Leistungselektronik, die zum Einsatz kommt. Nun wird sich diese Entwicklung wohl in Zukunft noch verschärfen, da wir gezwungen sind, Energie einzusparen.

Du hast deinen Meister bereits in der Tasche – was steht nun an?

Seit Anfang dieses Jahres, bin ich bereits Elektromaschinenbauermeister in dem Betrieb, in dem ich auch die Ausbildung abgeschlossen habe. Ich ersetze meinen Ausbilder, der nun in Rente gegangen ist, in der Funktionsweise als Werkstattleiter. Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, mich erst einmal fachspezifisch weiter zu entwickeln und mehr Erfahrung zu sammeln. Zudem überlege ich eventuell fachübergreifend den Betriebswirt nach der HwO noch zu absolvieren, um mich auch kaufmännisch weiter zu entwickeln. Langfristig wäre die Selbstständigkeit auch eine Option, allerdings lasse ich mir diesen Weg erstmal offen.