Meisterstipendiaten berichten ... Carina Harders

22 Jahre, Elektrotechnikermeisterin für Energie- und Gebäudetechnik, momentan in der Weiterbildung zur Betriebswirtin des Handwerks.

Was macht dir am Beruf Spaß?

Generell ist es immer faszinierend, das Ergebnis zu sehen. Sei es, dass sich etwas bewegt, etwas leuchtet oder sich etwas erwärmt. Das Umsetzen von Lichtkonzepten und das Programmieren von Gebäudesteuerungen machen mir am meisten Spaß. Besonders weckt alles, was in Richtung Smart Home geht, mein Interesse. Mein Zuhause ist deshalb natürlich auch vernetzt und über das Smartphone steuerbar. So kann ich die Heizung, die Jalousie oder das Licht von unterwegs bedienen.

Warum hast du dich für ein Handwerk und nicht für einen Bürojob entschieden?

Ich bekomme fast jeden Tag ein anderes Umfeld zu Gesicht. Außerdem sehe ich am Ende des Tages, was ich geschafft habe, und nicht nur, dass der Papierstapel auf meinem Schreibtisch kleiner geworden oder von links nach rechts gewandert ist. Am schönsten ist es jedoch, zu sehen, dass etwas funktioniert, was man verdrahtet, programmiert oder geplant hat.

Wie ist es so, in einem von Männern dominierten Berufsfeld zu arbeiten?

Insgesamt sehr gut! Männer sind einfach nicht so anstrengend wie wir Frauen. Es wird einfach weniger gelästert und gezickt. Das Schwierigste ist der Anspruch an mich selbst, immer besser sein zu wollen als die Männer. Außerdem muss man mit den Sprüchen der Männerwelt zurechtkommen und immer einen flotten Spruch zum Kontern auf den Lippen haben. Wichtig ist es auch, dass man anpackt und sich für nichts zu schade ist. Lange Fingernägel oder Schminke sind da fehl am Platz.

Welche Vorteile hat es, als Mädchen im E-Handwerk zu arbeiten?

Auch wenn wir auf der Baustelle kräftemäßig nicht immer mit den Männern mithalten können, haben wir andere Stärken: Frauen sind einfach etwas geschickter in feineren Arbeiten und haben meist eher das Talent zum räumlichen Denken.

Ist dein Beruf gefährlich?

Solange man sich an die Sicherheitsregeln hält und mit Respekt an die elektrische Anlage geht, ist man nicht wirklich einer Gefahr ausgesetzt. Und je mehr man sich mit dem Thema Elektrizität beschäftigt, desto mehr verliert man die Angst und gewinnt Respekt. Diesen sollte man auch behalten, denn sobald man ihn verliert und leichtsinnig handelt, wird es gefährlich.

Ist schon mal etwas Gefährliches bei der Arbeit passiert?

Klar, so ein kleiner Stromschlag ist schon mal vorgekommen. Zwar hätte dieser vermieden werden können, aber in dem Falle musste es mal wieder schnell gehen.

Was ist dein bester Tipp für den Erfolg in diesem Beruf?

In diesem Beruf ist es wichtig, sich immer mit neuen Produkten und Techniken zu beschäftigen und offen zu sein für Innovationen. Gerade das E-Handwerk gewinnt mehr und mehr an Bedeutung, denn alles wird elektronisch. Selbst die neuen Autos haben E-Motoren.